Das ehemalige Sennereigebäude, 1860 erbaut, ist ein kommunales Schutzobjekt. Mit seiner äusseren Erscheinung und der konstruktiven Substanz stellt es ein weitgehend intakt erhaltenes Beispiel der für Genossenschafts Sennereinen des 19. Jh. typischen Bauform dar. Bis 1970 wurde es als Milchsammelstelle genutzt. Danach folgten verschiedene Nutzungen u.a. als Notschlachthaus und Kadaver Sammelstelle. Durch den langen Leerstand ist das Gebäude in einen grosser Unterhaltsrückstand geraten. Es musste bis auf die Grundstruktur aus Bruchstein Mauerwerk sowie Sparrendach mit Aufschieblingen zurückgebaut und anschliessend die originalgetreue Fassade wiederhergestellt werden. Die strassenseitige Dachhälfte wurde mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Für die Unterbringung der technischen Komponenten der Anlage waren diverse Grundrissanpassungen notwendig. Aus Gründen des Denkmalschutzes wurde die 13.5m hohe Kaminanlage dezentral angelegt und soll vertikal begrünt werden.
Energiezentrale Hirzel
Auf dem Gemeindegebiet Hirzel sind auf Grund der Lage des Grundwassers gemäss AWEL ZH keine Erdsonden Bohrungen möglich. Um den erneuerbaren Anteil der Energieversorgung in der Gemeinde zu erhöhen und auf Grund des Neubauprojekts Wohnüberbauung „unter der Linde“ mit rund 50 Wohneinheiten, hat die Gemeinde Horgen beschlossen, ein flächendeckendes Fernwärmenetz in 5 Etappen aufzubauen. Das alte Sennereigebäude an der Dorfstrasse 49 bietet sich aufgrund dessen Lage und Verfügbarkeit als Übergangslösung für die 1. Etappe und spätere Spitzenlastanlage an. Die 360kW Pelletanlage kann nebst dem Schulhaus Heerenrainli, dem Pfarrhaus und der WÜB «unter der Linde» ebenfalls einige Gebäude in der nahen Umgebung versorgen. Diese Lösung bringt den Vorteil, dass ein grosser Kunde langfristig akquiriert werden kann und Zeit verschafft zur Planung und Bau einer grossen Energiezentrale für die weiteren Etappen des Fernwärmenetzes.
Planung: 2021-2022
Ausführung: 2022 – 2023
Architektur und Bauleitung: Meier Staehelin Architekten eth/sia
Architekten: Fabian Staehelin, Maria Hoedl